Parodontologie
Unsere Zähne sind über Fasern im Knochen aufgehängt. Diese Fasern, die oberste Zahnwurzelschicht sowie der Kieferknochen werden als Parodont ( Zahnhalteapparat) bezeichnet (Abb.1). Durch eine, aus dem Gleichgewicht geratene, natürliche Bakterienflora (Abb.2) wird bei einer Parodontitis der Zahnhalteapparat abgebaut. Als Folge bilden sich Zahnfleischtaschen (Abb.3), in welchen Bakterien optimale Bedingungen vorfinden, um sich zu vermehren. Durch die Abgabe, der von ihnen produzierten Giftstoffe, schädigen sie den Zahnhalteapparat, bis es im Endstadium zum Ausfallen der Zähne kommt (Abb.4).
Unsere Aufgabe ist es diesen Krankheitsverlauf zu stoppen. Ihre Aufgabe ist es, Ihre Zähne so zu pflegen, dass kein erneuter Ausbruch der Erkrankung erfolgt. Unsere Mitarbeiterinnen sind im Rahmen der individuellen Prophylaxe besonders darauf geschult dies Ihnen zu zeigen und zu erklären.
Die Auswirkungen, die eine unbehandelte Parodontitis auf den gesamten Körper haben kann, sind enorm. Über den Blutkreislauf können die Bakterien auf weitere Organe übergreifen. Neuen Erkenntnissen zufolge treten bei Patienten, die unter einer chronischen Parodontitis leiden, deutlich häufiger folgende Allgemeinerkrankungen auf:
- Herz-/Kreislauferkrankungen: Herzinfarkt, Arteriosklerose, Angina pectoris, Endokarditis
- Schlaganfall
- Gelenkserkrankungen
- Infektionen der Lunge und der Atemwege
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Schwangerschaftsprobleme: Frühgeburten, erhöhte Säuglingssterblichkeit, niedriges Geburtsgewicht
Symptome und Risikofaktoren der Parodontitis
- Lockere, bewegliche Zähne
- Empfindliche Zahnhälse
- Tiefe Zahnfleischtaschen
- Festanhaftender Zahnstein und Plaque
- Blutendes Zahnfleisch beim Zähneputzen
- Entzündungen des Zahnfleisches
- Eiteraustritt aus den Taschen
- Eiterabszesse an den Zahnfleischtaschen
- Lange/freiliegende Zahnhälse (länger werdende Zähne)
- Häufiger Zahnverlust
- Mundgeruch
- schlechter Geschmack im Mundraum
Risikofaktoren für eine Parodontitiserkrankung
- Schlechte Mundhygiene
- Rauchen
- Stress
- Diabetes mellitus
- Osteoporose
- Bestehende genetische Aspekte als Hintergrundfaktoren
- Gehäufte familiäre Disposition für Parodontitiserkankungen
- Systemische Erkrankungen
- Medikamenteninduzierte Zahnfleischblutungen