Wurzelspitzen­resektion

Hat sich bei einem Zahn an der Wurzelspitze eine Entzündung (meistens nicht schmerzhaft) ausgebildet und den umgebenen Knochen bereits geschädigt, so kann dieser Zahn dennoch durch eine Wurzelspitzenresektion gerettet werden.

Als Erstes ist zu erwähnen, dass eine mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion wesentlich weniger dramatisch ist als sie sich anhört. Bei der Wurzelspitzenresektion handelt es sich um ein sehr präzises und somit auch weitgehend atraumatisches Verfahren Ihre Zähne zu erhalten. Häufig wurde an diese Zähnen eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt und der Knochen um die Wurzelspitzen hat sich bereits durch eine Entzündung (apikale Parodontitis) oder durch eine Zyste aufgelöst. Ursache der Zahnwurzelentzündung sind meistens Bakterien der früheren Karies, die die Wurzelfüllung besiedelt haben. Das Wurzelkanalsystem unserer Zähne kann so komplex sein, dass auch nach ordentlich und aufwendig durchgeführten Wurzelkanalbehandlungen die bakterielle Besiedelung des Wurzelkanalsystems nicht vollständig beseitigt werden konnte.

Unser Ziel ist es, die Entzündung bevor sie auf Ihre Nachbarzähne übergreift zu beseitigen und die Wurzelkanäle an der Wurzelspitze mit einem knochenverträglichen biokompatiblen Zement bakteriendicht zu verschließen, damit die Entzündung dauerhaft abheilen kann. Zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit sowie einer möglichst hohen Erfolgswahrscheinlichkeit verwenden wir in fraglichen Situationen optische Vergrößerungs-, Beleuchtungs- und spezielle Röntgensysteme.

Der Eingriff selbst erfolgt – nach entsprechender Aufklärung des Ablaufs und der Risiken – schonend in örtlicher Betäubung oder Sedierung (Dämmerschlaf).

FAQ Wurzelspitzenresektion

Hier haben wir die häufigsten Fragen und Antworten zur mikrochirurgischen Wurzelspitzenresektion für Sie zusammengestellt.

Dauer

Wie lange dauert die Resektion eines Zahnes?

Die Dauer dieser Behandlung ist abhängig davon, welcher Zahn behandelt werden soll. Es gibt Zähne mit einer und mit vier Wurzelspitzen. Der Eingriff dauert zwischen 20 und 60 Minuten.

Kosten

Entstehen bei einer Wurzelspitzenresektion Kosten?

Die Resektion einer Zahnwurzel übernimmt die gesetzliche Krankenkasse. Ist es erforderlich, die resizierte Wurzelspitze zum Knochen bakteriendicht zu verschließen, können Kosten zwischen 50-70 Euro pro abgedichtetem Wurzelkanal entstehen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden.

Schmerzen

Was für Schmerzen und Schwellungen sind nach einer Wurzelresektion zu erwarten?

Nicht wenige Patienten berichten, dass sie nur vorsichthalber eine Schmerztablette genommen haben und sie sich sowohl die Behandlung als auch die Schmerzen danach schlimmer vorgestellt hätten. Das soll nicht bedeuten, dass danach keine Beschwerden normal sind. Sie dauern in der Regel 2-3 Tage und sind manchmal mit einer dezenten Schwellung verbunden. Üblicherweise erhalten Sie für diese Zeit eine Krankschreibung.

Alternativen

Welche Alternativen zu der Resektion einer Wurzelspitze gibt es?

    Es gibt verschiedene Alternativen:
  1. Es kann versucht werden die bestehende Wurzelfüllung zu entfernen und zu erneuern. Dies ist sehr aufwendig und hat meistens eine nicht so gute Erfolgsprognose wie eine ordentlich und gewissenhaft durchgeführte Wurzelspitzenresektion. Bestehende Kronen müssten dabei durchbohrt werden um an das Wurzelkanalsystem zu gelangen. Von den gesetzlichen Krankenkassen wird diese erneute Wurzelbehandlung nur zu einem kleinen Teil oder gar nicht übernommen.
  2. Die zweite Möglichkeit ist die Zahnentfernung. Anschließend könnte die entstandene Lücke wieder mit einem Implantat oder einer Brücke geschlossen werden. Wir sind der Meinung, dass in der Regel der eigene (auch resezierte) Zahn eine höhere Wertigkeit besitzt als ein Implantat. Dies ist das Resultat unserer Erfahrung mit den von uns resezierten Zähnen.